Der beliebte Musiklehrer und sein junger "Desperado"
Walter Bareither gab ein Gastspiel im Jazzclub – und holte sich Verstärkung von einem ehemaligen Schüler sowie weiteren Lokalmatadoren.
Hornau.
Virtuoses Gitarrenspiel im Latin-Stil klingt hinter dem Vorhang, davor warten gespannt die Musikfreunde auf Einlass. Am Freitag war das Trio "Las Pirañas Vegetarianas" im Jazzkeller zu Gast. Ein
echtes Heimspiel für den Gitarristen Walter Bareither, gibt er doch seit 20 Jahren an der Kelkheimer Musikschule Gitarrenunterricht. "Heute hatte ich sogar noch Unterricht bei ihm", erzählt
Alexander Hau (11), der mit Mutter Christiane ins Hornauer Vereinshaus gekommen ist. Jetzt freue er sich auf den Auftritt. Auch andere Schüler lassen sich den Liveauftritt des Lehrers nicht
entgehen. Barbara Zill ist ohnehin regelmäßig im Jazzkeller zu Gast. "Am ersten Donnerstag im Monat gibt es hier immer eine Musikgruppe, Comedy oder Variete mit buntem Programm." Dass nun der
Musikschullehrer mit von der Partie ist, findet sie klasse. "Mein Enkel lernt bei ihm."
Gitarre und Bandprojekt
Mit Nikolas Kipp wird an diesem Abend ein weiterer Kelkheimer auf der Bühne stehen. Er will das Lied "La Cancion del Mariachi" präsentieren, den Titelsong des Kinofilms "Desperado" mit Antonio
Banderas in der Hauptrolle. Für den 22-Jährigen ist der Auftritt mit dem 2010 gegründeten Trio eine echte Premiere. Mit sechs Jahren habe er angefangen, bei Bareither Gitarre zuspielen, erzählt
er am Rande des Konzerts. Und bei einem Bandprojekt habe er mal gesungen. "Offensichtlich hat er sich daran erinnert und mag meine Stimme." Aufgeregt ist Kipp nicht. "Ich habe an der Schule
jahrelang Theater gespielt." Inzwischen studiert er an der Frankfurter Universität Germanistik, Theater, Film und Medienwissenschaften.
Während die Zuhörer im Vorraum Getränke bestellen, wird hinter dem Vorhang noch fleißig der Sound überprüft. "Ich höre mich zu wenig", beschwert sich Gitarrist Andreas Ühlein, auch der
peruanische Schlagzeuger und Sänger Daniel Cespedes ist noch nicht zufrieden mit der Wiedergabe seiner Percussions. Dann scheint alles geregel. Der Vorhang öffnet sich, die Plätze füllen sich.
Bald erklingen Melodien, die einen träumen lassen von weit weg – irgendwo in Lateinamerika, da wo auch Sänger Cespendes herkommt, mit seiner kraftvollen und zugleich samtweichen Stimme. Viel
Beifall gibt es für seine Interpretation von "Solo Cenizas" – und auch für Bareither, als er eine zweite Gitarre zückt, um einen flotten Flamenco zu spielen. Mit Saxofonist Stefan Höllering und
Sängerin Susanne Heidrich stehen zwei weitere Lokalmatadoren auf dem Programm. Begeistert lauschen die Besucher den Stücken von Los Rodriguez und dem 1910 in Belgien geborenen Gitarrenvirtuosen
Jean "Django" Reinhardt, einem der ersten Vertreter des europäischen Gypsy-Jazz. Schnelle Melodien mit einem Hauch von Wehmut, die früher vom Vater an den Sohn, vom Onkel an den Neffen
weitergegeben wurden.
Alles klingt schön, nur ein störend quietschender Unterton ist zunächst nicht aus der Technik zu verdrängen. Auch Nachwuchssänger Nikolas Kipp darf vor der Pause mit seinem Song aus dem Film
"Desperado" ran. Selbstbewusst singt er ins Mikrofon, den Gästen gefällt es. Das dürfte nicht das letzte musikalische Heimspiel des jungen Mannes gewesen sein . . . juwi
(Juliane Schneider)
Pfingstmontag, 09.06.14, 11.30 Uhr, WaldBühne Concierto de Flamenco y Jazz Manouche
con: Ana Infanta (Baile,Tanz), Rubio Montero (Guitarra,Cante),
Walter Bareither (Guitarra), Jorge Palomo (Percussion),
Stefan Höllering (Saxophon)
Eintritt Open Air: 10,- / 8,- €
Kinder bis 14 Jahre frei (bei Regen im TurmCafé: 15,- / 12,-)
Virtuoser Flamencotanz ,intensiver Gesang und melodische swingende Gypsymusik bestimmen das Repertoire der vom Frankfurter Flamenco und Jazzgitarristen Walter Bareither gegründeten
Gruppe.
Für den authentischen Drive und Groove der Band sorgt der in Malaga geborene Percussionist Jorge Palomo, der mit vielen bekannten Flamencogitarristen wie Nono Garcia oder Oscar
Herrero konzertierte.
Der Sänger Rubio Montero aus Cadiz bereichert seit vielen Jahren die Flamencoszene im Rhein-Main Gebiet mit seiner umfangreichen Kenntnis von traditionellem und modernem
Flamencogesang.
Immer aufgeschlossen für Experimente ist Ana Infanta. Als klassische und Flamencotänzerin ausgebildet, bringt sie ihr Temperament und Feuer in Gruppen wie Alma und Las Piranhas
Vegetarianas und in viele Auftritte und Konzerte z.B in diversen Fernsehsendungen, auf dem Museumsuferfest Frankfurt und mit der Gruppe Art of Fusion auf dem SUQ Festival in Genova für das
Goetheinstitut.
Mit seinem warmen Saxophonton und swingenden Improvisationen setzt Stefan Höllering solistische Glanzlichter.
KelkheimKultur und Soziales08. Februar 2017
Las Pirañas Vegetarianas im Jazzclub
Mit einem Heimspiel setzt der Jazzclub sein Programm fort: Walter Bareither wohnt zwar nicht in Kelkheim, ist aber als Lehrer für Gitarre der Musikschule Kelkheim bekannt. Am Freitag, dem
10. Februar, um 20.30 Uhr ist er mit Las Pirañas Vegetarianas im Kelkheimer Jazzclub im Vereinshaus Hornau in der Rotlintalle zu Gast.
Las Pirañas entstand 2010 mit Walter Bareither (git) und Andreas Ühlein (git, perc). Dazu kamen inzwischen Stefan Höllering (sax) und Jutta Loskill ( Gesang).Ausgebildet und verwurzelt in
Jazz, lateinamerikanischer Musik und Flamenco interpretiert das Quartett hemmungslos alle Musikstile, die ihnen Freude bereiten.
Das umfangreiche Repertoire beinhaltet unter anderem Stücke von Django Reinhardt, A.C.Jobim, Pat Metheny, Stevie Wonder, Paco de Lucia und Peter Gabriel. Treibender Gitarrengroove und
virtuose Soli bestimmen den Sound der Gruppe, ergänzt und bereichert durch die variantenreiche, intensive Stimme von Jutta Loskill, kündigt der Jazzclub die Gruppe an.
Eintritt: zehn Euro, ermäßigt sechs Euro. Kartentelefon: 06195-902774 oder www.jazzclub-kelkheim.de.